Günter Radtke wurde am 27.2.1920 in Insterburg / Ostpreußen geboren. Er starb am 3.1.2018 in Hamburg.

Die Schule und seine künstlerische Ausbildung genoss er in Berlin.

1936 durfte er schon als Sechzehnjähriger mit einer Sondererlaubnis die Olympischen Spiele für die Presse zeichnen. Im Krieg war er als Pressezeichner u.a. beim Afrika-Korps Rommel.

Nach der Währungsreform 1948 lernte er im hannoverschen “Anzeiger Hochhaus“ Henri Nannen kennen. Mit ihm hob er in Hannover den STERN aus der Taufe und blieb über 50 Jahre für diese Illustrierte Chefgrafiker.

Er zeichnete Ereignisse der Weltgeschichte, die nicht fotografiert werden konnten oder durften, wie z.B. den Stammheimer Terroristenprozess, das Formel 1 Autounglück von Le Mans, die Katastrophen von Lengede und Tschernobyl, Zukunftsvisionen und Raumfahrtszenen sowie den Untergang der “Pamir“ und der Bohrinsel in der Nordsee.

Günter Radtke gab auch eigene Bücher heraus und war tätig als Art Director für Aldus-Books London und Bertelsmann Bücher (Idee und Gestaltung). Er war Illustrator großer Industriefirmen, u.a. mit geologischen Darstellungen. Seine zeichnerische Begabung verband hohes technisches Verständnis mit seiner eigenen, rein künstlerischen Sicht.

Seine Grafiken wurden u.a. ausgestellt in Paris, Antwerpen, Berlin, Potsdam, Hannover, Huntsville (USA), Emden, Wolfsburg und weiteren Museen in Deutschland.

Günter Radtke war ein Urgestein des bundesdeutschen Journalismus und wohl der bekannteste deutsche Pressezeichner und Illustrator.

Die Werke von Günter Radtke sind größtenteils nach ihrer Veröffentlichung vernichtet worden, so daß von mehreren tausend Grafiken nur wenige hundert im Nachlaß zu finden waren.

Diese Grafiken befinden sich heute in Privatbesitz.

Das Foto oben zeigt Günter Radtke bei einer Redaktionsbesprechung 1951. Der Fotograf konnte leider bislang nicht ermittelt werden.

Die Sammlung wird betreut durch die Zeitlupe gGmbH aus Ahrensburg.